Immer am Montagabend um 19 Uhr trifft sich ein kleines Grüppchen Unverzagter in Affoltern am Albis bei der Post zu einem Spaziergang. Dabei handelt es sich um einen Querschnitt aus der Bevölkerung. Jüngere, Ältere, Selbständige, Angestellte, Rentner – alle mit den gleichen Anliegen:
nie mehr eine Angstherrschaft wie in den zwei vorhergehenden Jahren,
keine Lockdowns mehr,
keine Impfpflicht,
keine Maskenpflicht mehr,
keine eigenmächtigen Alleingänge und einsamen Entscheide des Bundesrates mehr,
keine Angstverbreitung durch die Medien mehr,
eine neutrale Berichterstattung von SRF,
keine zweifelhaften PCR-Tests mehr,
keine Ausgrenzungen mehr!
Austritt der Schweiz aus der WHO,
keine fremden Vögte,
Volksvertreter, die diese Bezeichnung verdienen
Bis Ende 2021 war die Gruppe noch ziemlich gross, zwanzig bis dreissig – oder manchmal noch mehr – Menschen waren keine Seltenheit. Sie möchten mit ihren Spaziergängen zeigen, dass längst nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner der Schweiz einverstanden sind mit dem Vorgehen der Behörden – von den Lokalbehörden bis zum Bundesrat – in der von den Medien und vom Fernsehen herbeigeschriebenen und -geredeten „Krise“ mit dem Namen Covid-19!
Auch geniessen sie den Austausch mit ähnlich Denkenden und Betroffenen, ohne befürchten zu müssen, dass sie in ihrer Existenz bedroht sind. Es gibt genügend Mitbürgerinnen und Mitbürger, die diese „Unangepassten“ am liebsten auf den Mond schiessen würden, ohne zu hinterfragen, wie sie eigentlich zu dieser Geisteshaltung kamen.
Neu ist dieser Meinungsterror nicht. Bei den Wahlen 2014 in den Gemeinderat fragte ich bekannte KMU-Inhaber, ob sie sich für ein Unterstützungskomitee zur Verfügung stellen würden. Die Antworten haben mich schockiert! Sie würden das eigentlich gerne tun, es sei ihnen jedoch nicht möglich, da sie sonst einen Auftragsrückgang befürchten müssten!
Wo sind wir mit unserer Gesellschaft gelandet, dass die freie Meinungsäusserung umgehend bestraft wird. Mir ist klar, dass ich ein sehr polarisierender Mensch bin. Ich stand und stehe zu dem, was ich sage und denke, und mein Denken hört nicht an der eigenen Nasenspitze auf. Das ist jedoch kein Grund, Leute zu bestrafen, die mich unterstützt hätten. Schon damals verlor der vielbeschworene Mythos der „freien Schweiz“ viel von seinem Glanz.
Dieser Mythos zerbrach endgültig, als die Covid-19-„Krise“ aus dem Hut gezaubert wurde. Im Gleichschritt bemühten sich Medien und Fernsehen, bei der Bevölkerung Angst zu wecken und unablässig weiter zu schüren. Jede anderslautende Meinung führte zum Teil sogar zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Leute entwickelten sich zu Hilfspolizisten, die sich offenbar berechtigt und ermächtigt sahen, unfolgsame Mitmenschen zu massregeln (ich möchte an dieser Stelle nicht auf die dabei herrschende Tonart eingehen) und bei der Polizei anzuzeigen. Eine eigene Meinung zu haben und diese sogar noch zu äussern, grenzte schon beinahe an ein Staatsverbrechen. Das ist leider bis heute nicht viel besser geworden. Als dann die Impfkampagnen anliefen, verschärfte sich dieser bedenkliche Zustand unserer Gesellschaft noch um ein Vielfaches.
Mir ist nicht klar, wann unsere Gesellschaft die Kurve verpasste und diese unglückliche Entwicklung begann. Es muss jedenfalls einige Zeit vor 2014 geschehen sein. Zu einer Zeit, als Minderheitsgruppierungen herausfanden, dass sie nur laut genug schreien mussten, um ihren Willen durchzusetzen (z.B. das Waldsterben in den 80er Jahren). Zum Geschrei gehörten auch Drohungen an die Politiker. Sollten sie die Forderungen dieser Minderheitsgruppierungen nicht erfüllen, so würden sie nicht mehr gewählt. Hätten zu jenem Zeitpunkt die Politiker Rückgrat gezeigt, hätte diese Entwicklung der Gesellschaft vermutlich verhindert werden können.
Politiker mit Rückgrat sind jedoch eine Seltenheit und in den wenigsten Fällen beliebt. Wo das hinführt, sähen wir heute überdeutlich, wenn wir denn hinschauen würden. Doch dieses Hinsehen mit den entsprechenden Konsequenzen findet leider nicht statt.
Deshalb ist unsere Gruppe der Unverzagten klein geworden. Wir haben wieder etwas Bequemlichkeit zurückerhalten. Und damit lässt sich hervorragend über die Tatsache hinwegsehen, dass hinter dem Rücken der Bevölkerung von den Politikern schon wieder fleissig an weiteren Beschränkungen der Freiheit gewerkelt wird.
Noch eine kleine Bemerkung am Rande: bei einem unserer Montagsspaziergänge nahmen wir ein Video auf. Dieses wollte ich hier auf meinen Blog stellen. Wie es sich gehört, fragte ich die Teilnehmer, ob sie mit einer Veröffentlichung einverstanden wären. Ich habe das Video nicht veröffentlicht. Wieso wohl?
Wann findet unsere Gesellschaft wieder aus der Angst und zur Gemeinschaft?