Freiheit?

«Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.»  

Der Satz stammt von Marie von Ebner-Eschenbach aus einem Werk von 1886. Ich kenne ihre Vita nur aus Wikipedia (also nicht) und auch nicht die Umstände ihrer Zeit. Sie scheint jedoch eine freiheitsliebende Frau gewesen zu sein.

Dann schauen wir doch mal nach, was Google zu dem Begriff sagt…

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiheit

Freiheit (lateinisch libertas) wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt in Philosophie, Theologie und Recht der Moderne allgemein einen Zustand der Autonomie eines Subjekts.

Gabler Wirtschaftslexikon: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/freiheit-32648

Freiheit bezeichnet die Fähigkeit des Menschen, aus eigenem Willen Entscheidungen zu treffen und nach Maßgabe des Könnens umsetzen zu können.

Philosophie Magazin https://www.philomag.de/lexikon/freiheit

Die Freiheit ist in der Regel Gegenstand einer dreifachen Analyse. Zunächst ist sie ein metaphysischer Begriff. Dabei geht es um die Frage, ob der Mensch frei ist oder von Zwängen bestimmt wird, die er nicht kontrollieren kann. Wenn er der wesentliche Verursacher seiner Entscheidungen ist, dann wird ihm die Willensfreiheit zugeschrieben (auch Freiheit der Indifferenz genannt). Aber ein solches Vermögen, das klar von einem Willen abgegrenzt werden muss, der willkürlichen Impulsen unterworfen ist, ist schwer zu beweisen und scheint im Widerspruch zu den Naturgesetzen zu stehen, die auf einem strengen Determinismus beruhen. Zweitens ist die Freiheit ein moralischer Begriff. So ist Kant der Auffassung, dass die Freiheit, mag sie auch nicht beweisbar sein, vorausgesetzt werden muss, damit Moral möglich ist. Tatsächlich kann nur ein freies Wesen zwischen Gut und Böse wählen, denn nur wer dazu imstande ist, kann auch moralische Verantwortung zu übernehmen. Im Umkehrschluss kann nach Kant auch nur ein moralisches Wesen frei sein: Freiheit ist dann gleichbedeutend mit Autonomie. Schließlich ist sie ebenso ein politischer Begriff. Der freie Bürger steht dem Sklaven gegenüber. Als liberal gilt ein Staat, wenn er wenig Zwänge auf das Individuum ausübt. Wenn der Einzelne die Ansicht vertritt, die Gesetze seien zu einschränkend und verhinderten die Ausübung seiner Freiheit, kann er den Staat in all seinen Formen in Frage stellen und für illegitim halten. Eine solche Person wird dann als libertär oder anarchistisch bezeichnet.

Freiheit ist also ein sehr umfassender Begriff und wird im allgemeinen Sprachgebrauch, abhängig vom gerade herrschenden Zeitgeist, sehr unterschiedlich eingesetzt und verstanden.

Aktuell stelle ich fest, dass Freiheit einen leicht dubiosen Aspekt hat. Verwende ich den Begriff in einem Gespräch, so im Sinne von «meine Freiheit», dann merke ich, wie viele meiner Gesprächspartner mental einen Schritt zurücktreten. Als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Diese Reaktion stimmt mich traurig.

Sie ist meines Erachtens das Resultat der schon über zweieinhalb Jahre andauernden Gehirnwäsche durch Politik und Massenmedien. Und der freiwilligen Aufgabe der Freiheit, selber zu denken. Das passiert recht schnell, wenn der Mensch Angst hat. Dann sucht er Sicherheit, meistens in Form von Autorität. Was aber nur zeigt – meiner Meinung nach -, dass er noch nicht erwachsen ist.

Diese Autorität wurde ab Beginn der «Coronapandemie» dem Bundesrat und den Massenmedien zugesprochen, bzw. sie haben sich als Autorität aufgespielt. Das konnten sie ganz einfach, denn praktisch niemand hat sie auf ihre Anmassung aufmerksam gemacht. Diese Autorität wurde von sehr vielen Leuten dankbar angenommen, nicht nur in der Schweiz. Jetzt konnten sie zeigen, wie zuverlässig sie waren, z.B. im Befolgen von zweifelhaften Vorschriften. Und vom systemischen Aspekt kam auch noch die Gewissheit dazu, zu einer grossen Gruppe zu gehören. Zu den Guten. Beides äusserst wirksame Verhinderer von eigenem Denken. In dieser Gruppe fühlen sich die Menschen wohl. Sie sind dann «frei» vom Zwang, selber zu denken, zu entscheiden und zu handeln. Das ist die Form von «Freiheit», wie sie von den meisten Leuten verstanden wird. Weil es ja so bequem ist.

«Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.» 

Wenn dann jemand kommt und von «Freiheit» spricht, dann spüren sie instinktiv, dass ihr Verständnis von «Freiheit» zweifelhaft ist. Und dann treten sie mental einen Schritt zurück. Denn täten sie das nicht, könnte es sein, dass sie ihre Bequemlichkeits-Blase verlassen müssten. Die Angst vor den Folgen dieses Schrittes ist jedoch viel zu gross. Es könnte ja zu Erkenntnis führen. Zur Erkenntnis, dass sie Horden von falschen Experten geglaubt haben, dass sie sich von den Massenmedien in die Irre führen liessen, dass ihr Vertrauen in die Politik nicht gerechtfertigt war, dass sie sich einen sehr zweifelhaften Chemo-Cocktail spritzen liessen… Ihr Weltbild würde zusammenbrechen. Das darf nicht sein!

Sind diese Menschen frei? Jein!

Ja, weil sie keine Entscheidungen treffen müssen, nicht selber denken, keine Verantwortung treffen. Wobei, sie treffen ja Entscheidungen – entscheiden, sich eine Maske anzuziehen, wo es vorgeschrieben ist. Sie entscheiden, nicht ins Restaurant zu gehen, weil es geschlossen ist. Sie entscheiden, sich an Weihnachten nicht mit der ganzen Familie zu treffen, weil das die Vorschrift der maximalen Anzahl Leute, die sich treffen dürfen, überschreitet. Doch sind das Entscheidungen? Nein, Entscheidungen setzen Wahlmöglichkeiten voraus. Wo diese nicht vorhanden sind, gibt es auch nichts zu entscheiden. Und nichts zu denken. Und keine Verantwortung zu übernehmen. Und das kann durchaus das Gefühl von «Freiheit» vermitteln.

Eine amerikanische Militärangehörige hat «Freiheit» einmal so beschrieben: So gefesselt zu sein, dass sie sich nicht mehr bewegen könne. Ich war geschockt, als ich das las. Und fragte mich, wie sie darauf kommt. Irgendwann begriff ich, dass das gerade für sie als Soldatin nachvollziehbar ist – sie muss nichts mehr. Und das kann durchaus als absolute Freiheit wahrgenommen werden.

Und nun noch das Nein vom Jein. Dazu greife ich nochmals auf die Definition in Wikipedia zurück: Freiheit wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können. Ich höre die Stimmen, die sagen, sie seien nie zu etwas gezwungen geworden. Ständige Einflüsterungen und Indoktrination können auch Zwang sein. Weil man meint, man müsse ihnen folgen. Und die Angst vor Arbeitsverlust. Oder Zugfahren nur mit Maske. Alles Zwang!

«Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.» 

Es ist Zeit, wieder zur Freiheit zurückzukehren. Und die Sklaven werden nach einer Zeit des Unwohlseins merken, dass sie eine neue Form des Glücks verspüren.

„Leben ist nicht genug“, sagte der Schmetterling. „Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.“

Hans Christian andersen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert