Ein paar Fragen

Auch wenn man die Augen ganz fest verschliesst, so kann ein mögliches, richtiges Problem nicht verdrängt werden. Das Problem heisst Stromausfall, auf neudeutsch «Blackout». Das kann dann durchaus auch ein paar Tage dauern. Und in diesem Zusammenhang hätte ich schon die eine oder andere Frage an unseren Stadtrat:

Wie lange läuft die Wasserversorgung noch, oder bricht die gleichzeitig mit dem Stromausfall zusammen?

Wie sieht es mit den lokalen/regionalen Energiereserven (Benzin, Diesel) aus?

Wie lange funktionieren unser Spital und die Pflegeheime im «Notbetrieb», incl. Ver- und Entsorgung?

Hat die Stadt ein Notlager an Grundnahrungsmitteln und Wasser für ihre Einwohner?

Wie werden der Schutz und die Sicherheit der Einwohner gewährleistet?

Wie läuft die allgemeine lokale/regionale Information?

Wie ist allenfalls notwendige ärztliche Versorgung organisiert?

Was wird der Einwohnerschaft empfohlen in Bezug auf die Notdurft?

Gibt es die Möglichkeit, z.B. Wolldecken zu beziehen?

Wie sieht der Notbetrieb der Verwaltung aus?

Wie ist bei einem Todesfall vorzugehen?

Ausführliche und erschöpfende Antworten auf diese und allenfalls auch auf hier nicht gestellte Fragen wären vertrauensbildend!

Wo leben wir?

Soeben lese ich auf Weltwoche daily «Feuerloser Nationalfeiertag. Das Grillverbot im eigenen Garten wurde strikt befolgt – auch weil die Furcht vor Denunziantinnen und Hobby-Polizisten grassierte.» Ich gebe zu, es friert mich beim Lesen.
 
Bereits letzte Woche beim Durchblättern des Affolter Anzeigers konnte ich meinen Unmut kaum unterdrücken. Da stand doch zu lesen, dass Affoltern am Albis seinen Einwohnern verbietet, bei sich zu Hause den Grill zu befeuern, es sei denn, es handelt sich um einen Gas- oder Elektrogrill. Ist das Bevormundung oder nicht?
 
Der Kanton Zürich hat ein Feuerverbot im Wald und bis 50 Meter vom Waldrand entfernt erlassen. Dieses Verbot gilt ausdrücklich auch für befestigte, offizielle Feuerstellen, Feuerstellen in und um Waldhütten sowie für Holzkohlefeuer und -grills. Das ist durchaus nachvollziehbar. Viele Gemeinden verweisen in ihrem Verbot für Feuerwerk am 1. August auf die kantonale Vorschrift. Affoltern am Albis ging weiter.
 
Wo leben wir?
 
Seit Corona und den durchaus zu hinterfragenden Massnahmen sind unsere Behörden offenbar in einem Machtrausch. Oder sie sind überzeugt davon, dass sie gegenüber den Einwohnern eine Erziehungspflicht wahrzunehmen haben. Welch eine Anmassung!
 
Doch  es passt zu der allgemeinen Entwicklung, dass den Einwohnern der Schweiz schrittweise ihre Grundrechte eingeschränkt oder sogar ganz abgesprochen werden. Vor gar nicht langer Zeit musste man sich sogar ein Zertifikat über besonderen Gehorsam besorgen, wenn man gewisse Einschränkungen für sich persönlich aufheben wollte.
 
Wo leben wir?
 
Zurück zum Anfang – «Das Grillverbot im eigenen Garten wurde strikt befolgt – auch weil die Furcht vor Denunziantinnen und Hobby-Polizisten grassierte.» Was ist mit uns und unserer Gesellschaft passiert. Einer Gesellschaft, die so stolz war auf die Sage mit Wilhelm Tell, auch wenn sie Schiller nur gut erfunden hatte. Zur heutigen Gesellschaft passt sie nicht mehr. Und das ist mehr als nur traurig.
 
Die Frage, die bleibt: Was massen sich die heutigen Behörden an? Auf welcher Grundlage? Mit welcher Berechtigung? Was kommt noch?
 
Quo vadis, Affoltern am Albis?